»Gradiva (W. Jensen)« Kap. 9 (2)
Die Villa des Diomedes bildete wenigstens einmal unerläßlich das Wegziel für jeden pflichtgetreuen Pompeji-Besucher, doch jetzt um die Mittagszeit ließ sich bei ihrer ziemlich weiten räumlichen Abgeschiedenheit mit großer Sicherheit annehmen, daß keinerlei Neugier sich in ihr aufhalte, und so war sie Norbert Hanold als geeignetster Zufluchtsort für sein neuestes Kopfbedürfnis erschienen. Das verlangte dringlichst nach grabesartiger Einsamkeit, atemloser Stille und unbeweglicher Ruhe; wider die letztere aber erhob eine treibende Unruhe in seinem Gefäßsystem einen energischen Gegenanspruch, und er hatte zwischen den beiden Forderungen eine Übereinkunft schließen müssen, daß der Kopf die seinige zu behaupten suchte, dagegen den Füßen freigab, ihrem Drang Folge zu leisten. So wanderte er seit seiner Hierherkunft rundum durch den Portikus; ihm gelang dabei, das körperliche Gleichgewicht zu bewahren, und er mühte sich, sein geistiges in den gleichen Normalzustand zu versetzen. Das aber erwies sich in der Ausführung schwieriger als in der Absicht; allerdings stand als unanzweifelbar vor seiner Erkenntnis, er sei völlig ohne Sinn und Verstand gewesen zu glauben, daß er mit einer mehr oder weniger leiblich wieder lebendig gewordenen jungen Pompejanerin beisammensitze, und diese deutliche Einsicht seiner Verrücktheit bildete unstreitig einen wesentlichen Fortschritt auf dem Rückweg zur gesunden Vernunft. Doch fand diese sich damit entschieden noch nicht in ihre ordnungsmäßige Verfassung zurückgebracht, denn wenn ihr auch aufgegangen war, die Gradiva sei nur ein totes Steinbild, so stand trotzdem gleicherweise außer Zweifel, daß sie noch lebte. Dafür war ein unumstößlicher Beweis beigebracht; nicht er allein, auch andere sahen sie, wußten, daß sie Zoë hieß, und sprachen mit ihr als einer ihnen gleichartigen Leibhaftigkeit. Andrerseits aber wußte sie auch seinen Namen, und das konnte wieder nur einer übernatürlichen Befähigung ihres Wesens entstammen; diese Doppelnatur blieb auch für die in den Kopf einziehende Vernunft unenträtselbar. Doch gesellte sich der unvereinbaren Zwiespaltigkeit eine anähnelnde in ihm selbst hinzu, denn er hegte den inständigen Wunsch, vor zweitausend Jahren hier in der Villa des Diomedes mitverschüttet worden zu sein, damit er nicht Gefahr laufe, der Zoë-Gradiva nochmals irgendwo zu begegnen; zugleich indes klopfte ein außerordentlich freudiges Gefühl in ihm, daß er noch lebte und dadurch instand gesetzt ward, irgendwo noch wieder mit ihr zusammenzutreffen. Das drehte sich in einem vulgären, doch zutreffenden Vergleich wie ein Mühlenrad durch seinen Kopf herum, und ebenso lief er anhaltlos rundum durch den langen Portikus, der ihm nicht zu einer Aufhellung der Widersprüche verhalf. Im Gegenteil rührte ihn eine undeutliche Empfindung an, daß sich alles nur noch immer mehr um ihn und in ihm verdunkle.
Die Villa des Diomedes は、今はいざ知らずかつては、pflichtgetreuen (義務に忠実な) Pompeji 旅行者誰しもの、はずすことのできない Wegziel (目的地) であった。 しかし、その他の名所から離れているというその位置もあって、今の正午という時に、 どのような Neugier (物好き) もそこにはいまいということが、結構な確率で予想できた。 だから、そこが Norbert Hanold には、自分の現在の頭の状態が欲する格好の避難場所に思われたのである。 それは、grabesartiger Einsamkeit (墓の中のような孤独と)、atemloser (呼吸さえも憚る) 静けさと、 unbeweglicher Ruhe (絶対安静) を切実に要求していた。wider die letztere (後者 (Ruhe ?) に反対して) Gefäßsystem (循環器系) の駆り立てるような Unruhe (動揺) が energischen (断固とした) 反対の声をあげていた。N. はこの二つの欲求の間で妥協点を見つける必要があった daß (ので ?) 頭は頭で自己主張しておればよいし、脚にはその衝動のままに振るまえるよう free hand を与えることにした。 ということで、ここに着いてからずっと、N. は Portikus (柱廊) の中を行きつ戻りつしていた。 それで体の平衡を保つことが できたので、精神的平衡を回復すべく努めてみたが、これは予想していたほど容易いことではなかった。 ともあれ、肉体的にか霊的にかは別にして、甦った Pompeji の若い娘と向かいあっていたと信じることが できたのは、完全に Sinn und Verstand (正体を) なくしていたせいだということに疑いをさし挟む余地は なかった。そして、自分の錯乱を明晰に洞察できるというのが、健全な理性への復帰の重大な一歩である ことにも争いの余地はなかった。しかしながら diese (この錯乱) から、秩序にかなった Verfassung (体制) に決定的に立ち戻ったというには、いまだ程遠い状態であった。 というのは、Gradiva が単に死せる石像に過ぎないことを ihr auch aufgegangen war (洞察したとして ?)、 彼女が生きていることも同様に疑いをいれぬ事実だったからである。 動かしがたい証拠があった。N. のみならず、他の人間も彼女の存在を認識し、彼女の名が Zoë だと 知っており、同様に生身を有する存在として会話を交わしたことがそれである。 その他に、彼女の方でも、N. の名前を知っており、それは彼女の超自然的な能力に由来するに違いなかった。 この二重の本性は理性を取り戻した今でも N. には謎のままだった。 この unvereinbaren Zwiespaltigkeit (解決しがたい二律背反) に、N. 自身の内なる状態も似たような ものだという事情が加わった。N. は自分も 2000 年前に、ここ、Villa des Diomedes でもろともに灰の下で 死んでしまいたかったとの熱烈なる願いを抱いた。そうなれば Zoë-Gradiva にどこかで 再び出会うような羽目にはならないだろうから。と同時に、自分は生きているのだから彼女と再会することも あるだろうと考えると、とてつもなく激しい喜びが湧き起こるのであった。 Mühlenrad (水車) が頭の中で回っていた。月並みだが、ぴったりの比喩である。 物理的に観察すれば、その体は長く延びる Portikus (柱廊) の間を休むことなく周回していた。der (走りまわること ? ならば das) は二律背反を解決するなんの助けにもならなかった。 逆に自分を取り巻くすべてが昏く昏くなっていくようなぼんやりとした不安を覚えた。